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Umgang mit Verlusten und der Performance im Value Investing

Umgang mit Verlusten und der Performance im Value Investing

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Wieso solltest Du als Value Investor weniger auf die Performance irgendwelcher Indizes oder auf die Performance von anderen Anlegern achten? Weiterhin werden wir uns anschauen, wie sich Verluste vermeiden lassen.

Die meisten professionellen oder privaten Anleger vergleichen ihre Performance mit dem Markt oder mit anderen Anlegern. Hier geht es um einen relativen und direkten Vergleich.

Bei diesem Vergleich geht oftmals um die Rendite der letzten Monate oder Jahre um zu schauen, wie viel besser oder schlechter man dran war. Vergleicht man sich mit dem Markt, wird ein passender Index herangezogen. Zu den bekanntesten Indizes im deutschen Raum gehören beispielsweise der DAX oder auch der MSCI World.

Profis haben immer den Druck einen Vergleichsindex oder ihre Konkurrenten schlagen zu müssen. Sind sie schlechter als der Vergleich spricht man von Underperformance. Längere Phasen von Underpeformance werden im Allgemeinen wenig geduldet. Dies führt dazu, dass sich viele Profis oft imitieren und die gleichen heißen Aktien handeln, um nicht schlechter dazustehen als die Konkurrenz. Denn schlechter zu sein als die Konkurrenz führt zu weniger Vertrauen und irgendwann dazu, dass einem die Investoren weglaufen.

Im Gegensatz zu den Profis fokussiert sich ein Value Investor hingegen auf seine eigene Performance. Ihn interessiert erstmal, wie viel Rendite er selbst gemacht hat, also seine absolute Performance. Wieso sollten die Renditen anderer Menschen ihn anfangs auch wirklich interessieren? Was bringt denn beispielsweise eine gute relative Performance, wenn sie absolut gesehen mies ist? 

Der Value Investor weiß auch,  dass es nicht immer gut laufen kann. Schlechtere Phasen, die auch anhalten können, gehören zum Spiel dazu. Und das ist okay so! Solange er seinen Prinzipien treu bleibt und seine Hausaufgaben macht, darf er sich langfristig auf eine gewisse Outperformance freuen. Phasen der Underperformance werden also akzeptiert, um langfristige Outperformance zu bekommen.

Etwas, was sich extrem auf die Performance auswirkt, sind Verluste. Wie steht ein Value Investor zu Verlusten? Nun, hier fasst sich Warren Buffett kurz:

  • Seine erste Regel lautet: Don't lose Money! (Verliere kein Geld!)
  • Die zweite Regel lautet: Don't forget the first rule! (Vergiss nicht die erste Regel!)

Wieso lässt sich das so einfach sagen? Weil es im Value Investing  vor allem darum geht Verluste möglichst zu vermeiden und vor allem sein Risiko zu minimieren! Was Risiko im Value Investing bedeutet, werden wir in einem weiteren Video beleuchten.

Rendite ist also nicht alles im Spiel, es geht also auch darum Verluste zu vermeiden! Das ganze wollen wir wieder in einem kleinen Rechenbeispiel verdeutlichen:

Die Profis Oskar und Miriam starten jeweils mit 20 000 Euro und investieren 10 Jahre lang am Aktienmarkt. Alle Gewinne, die sie in der Zeit gemacht haben, wurden direkt wieder reinvestiert, sprich: direkt wieder in Aktien gesteckt.

Wie sehen ihre Performance aus? Schauen wir uns erstmal Oskar an: Oskar schafft über 9 Jahre hinweg eine Rendite von 20%, eine richtig krasse Leistung! Im 10. Jahr hingegen verliert er 16%.

Miriam dagegen hat darauf geachtet Verluste zu vermeiden und ist daher in dieser Zeit weniger Risiko eingegangen. Daher schafft sie „NUR“ eine Rendite von 16%, aber über alle 10 Jahre hinweg.

Bei welcher Person hättest du dein Geld eher angelegt?

Viele hätten wahrscheinlich aufgrund der 20% Rendite über 9 Jahre lang ihr Geld Oskar anvertraut. Denn Oskars Performance hat ja Miriams Performance 9 Jahre lang, also über 90% der Zeit, geschlagen. Relativ gesehen.

Und nun das Ergebnis: Tatsächlich hätte Miriam für dich am Ende mehr Geld erwirtschaftet. Denn ohne einen Verlust hätte sie aus 20.000 Euro am Ende 88.229 Euro für dich rausgeholt. Ihr Gegenüber Oskar hätte für dich am Ende 103.195 x 0,84 = 86.683 Euro gemacht.

Dieses Beispiel wurde bewusst so gestellt, damit es zeigt, was für einen Einfluss Verluste haben. Oskar hatte über 90% der Zeit Miriam outperformt. Dennoch steht sie am Ende besser dar, weil sie einen Verlust vermieden hatte.

An diesem Beispiel siehst du auch die Macht des Zinseszins, und wie wichtig es ist Verluste zu vermeiden. Daher suchen Value Investoren nach unterbewerteten und qualitativ guten Unternehmen, die sich auch in unerwarteten Situationen oder Krisenzeiten bewähren.

In dieser dynamischen Welt ist es möglich, dass günstige Umstände sehr schnell kippen können. Der beste Weg also kein Geld zu verlieren ist, risikoavers zu investieren. Also Risiken und Fehler möglichst zu vermeiden. Dieses Prinzip ist eines der wichtigsten Grundsätze im Value Investing.