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Spekulieren oder Investieren? Lerne den Unterschied

Spekulieren oder Investieren? Lerne den Unterschied

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Um den Begriff Investieren wirklich zu verstehen, werfen wir dabei einen genauen Blick in das Leben von Spekulanten und Investoren. Aber starten wir mal mit einer Frage an dich. Falls du auch Aktien gekauft hast, glaubst du, dass du derzeit wirklich investiert bist?

Der Begriff Investieren wird von vielen Menschen sofort verwendet, nachdem sie eine Aktie gekauft haben. Bedeutet ein Aktienkauf somit immer, dass man auch investiert? Was viele vergessen, ist dass der Kauf jeder Aktie immer ein gewisses Risiko und damit auch einen spekulativen Anteil trägt. Wie groß dieses Risiko ist, bestimmt am Ende darüber, ob es sich um eine Investition oder um eine reine Spekulation handelt. Was hältst du jetzt beispielsweise davon, Disney zu kaufen? Ist Tesla vielleicht der bessere Kauf? Wie sieht’s mit Facebook aus? Oder Nvidia? Oder doch lieber Gamestop? Um das sicher zu beantworten, müssen wir wissen, was einen Investor ausmacht.

Am Aktienmarkt, gibt es viele Menschen, die miteinander handeln. Sie kaufen und verkaufen einander Aktien. Diese Menschen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: Nämlich in Spekulanten und in Investoren.

Schauen wir uns mal zunächst die Spekulanten an. Bei den Spekulanten ist der Fokus nur auf den Kurspreis gesetzt. Menschen, die spekulieren, versuchen den Verlauf des Aktienpreises vorherzusagen. Dabei geht es um Fragen wie sich die Kurse bewegen werden oder was die Kollegen so machen? Aktien sind für Spekulanten nur Stück Papier, welches gekauft und hoffentlich schnell mit Gewinn verkauft werden kann. Daher suchen sie das optimale Timing für Kauf und Verkauf. Es ist ihnen egal, was das Unternehmen dahinter wert sein könnte. Aber Vorsicht. Natürlich sieht der schnelle Gewinn einfach aus. Schnelle Gewinne beim Zocken mit Aktien machen Spaß und erzeugen die gleichen Gefühle wie im Kasino. Es wird vor allem dann gefährlich, wenn es einfach erscheint und du dich selbst überschätzt. Vor allem solltest du nie mit Geld zocken, was Du nicht hast oder Dir nicht leisten kannst.

Was dagegen zeichnet einen Investor aus? Bessere Vorbilder als Charlie Munger und Warren Buffett kann es für Investoren nicht geben. Investoren kaufen Aktien erst nach gründlicher Analyse des Unternehmens. Diese Analyse dient dazu, das Unternehmen und sein Geschäftsmodell zu verstehen. Außerdem muss das Unternehmen eine bestimmte Qualität mitbringen und darf kein zu hohes Risiko aufweisen. Gekauft kann erst dann, wenn das Unternehmen unter seinem wahren Wert, oder auch intrinsischen Wert, gehandelt wird. Beim Kauf wissen Investoren, dass sie das Unternehmen selbst und nicht nur ein Stück Papier kaufen. Dabei gilt, je hochwertiger das Unternehmen, desto weniger Sorgen in der Zukunft.

Wie könnten jetzt Beispiele im Alltag von Spekulanten und Investoren aussehen?

Als Beispiele haben wir hier Spekulant Oskar und Investorin Anna.

Oskar sitzt viel am PC oder am Handy und beobachtet auf allen möglichen Seiten die Nachrichten. Alles, was die Kurse bewegen kann, muss er auf dem Schirm haben. Oskar braucht nämlich ein gutes Timing für seine Käufe und Verkäufe. So bleibt er immer up-to-date, weil er Angst hat, eine Gelegenheit zu verpassen. Hinzu kommt Oskars Mitmenschen, die Einfluss auf seine Entscheidungen nehmen. Was ist beispielsweise mit dem heißen Tipp vom Nachbarn? Oder mit dem Tipp vom Freund eines Bekannten seiner Eltern? Oder mit diesen Raketenaktien von seinem Berater? Mit dem ständigen hin und her wird Oskar auch merken, dass auch weitere Partien von seinem Handeln profitieren. Mit jeder Aktion freut sich zunächst sein Broker, der mit jedem Trade Gebühren kassiert. Bei einem Gewinn freuen wir uns natürlich für Oskar und das Finanzamt freut sich mit. Denn beim Gewinn kassiert es in Form von Steuern ab. Alles läuft gut für Oskar solange die Kurse steigen und er mit Gewinn verkaufen kann. Aber was passiert, wenn es mal kracht? Nun dann kommt er ganz schön ins Schwitzen. Schnell verkauft er seine restlichen Aktien, um nicht alles zu verlieren.

Wie sieht’s dagegen bei Anna aus? Unsere Investoren Anna interessiert sich für Disney. Zuerst studiert sie das Unternehmen, sein Geschäftsmodell, seine Branche, seine Fundamentaldaten, sein Management und so weiter. Passt so weit alles, muss nur noch der Preis stimmen. Ist der Preis kleiner als der intrinsische Wert von Disney und gibt es dann noch eine gute Sicherheitsmarge dazu, kann Anna zuschlagen. Anna weiß genau, dass sie jetzt Mitbesitzerin von Disney ist. Weil sie überzeugt von Disney ist, hat sie nicht vor das Unternehmen kurzfristig zu verkaufen, sondern es für eine lange Zeit zu halten. Genau darum lehnt sie sich auch zurück, wenn es an der Börse mal kracht, weil sie weiß, was sie am Unternehmen hat. Es kommt sogar noch viel besser. Unter diesen Umständen kann sie sogar billiger nachkaufen und sich in Zukunft an der Entwicklung freuen.

Jetzt, nachdem du die Punkte gehört hast, kannst Du dich selbst nochmal fragen, in welchem Team du eigentlich spielst. Bist du kurzfristig oder langfristig unterwegs? Machst du dir nur Gedanken um den Preis oder ist es dir wichtig, wie sich das Unternehmen in 10 oder 20 Jahren entwickeln wird? Interessiert dich nur, für wie viel du das Ding später verkaufen kannst oder ist dir bewusst, dass sich der Aktienpreis irgendwann auch dem intrinsischen Wert annähern wird? Ist für dich die Aktie nur ein Stück Papier oder wirst du mit dem Kauf im Kopf auch Mitbesitzer des Unternehmens?